Gut Bothkamp

Das Gut Bothkamp entstand bereits aus dem erstmals 1243 erwähnten Rittergut Bistekesse. Bei der Auflösung der Klöster im Zuge der Reformation erwarb der dänische Heerführer Johann Graf zu Rantzau (1492–1565) aus dem Besitz der Klöster Segeberg und Bordesholm in den Jahren 1531–1538 zunächst 3300 Ha Grundfläche, erweiterte diese durch einzelne Käufe kleinerer Güter auf 6000 Ha und errichtete zur Verwaltung dieser Ländereien zwischen 1538 und 1547 das erste Herrenhaus in Bothkamp im Stil der Frührenaissance. 1726 bekam Heinrich von Ahlefeldt das Gut zugesprochen, welches er bereits seit 1705 verwaltete. In dieser Zeit entstanden zwischen 1711 und 1714 zwei Torhäuser.

 

Schloss Bothcamp

Um 1780 wurde das Herrenhaus im Stil des Frühklassizismus umgebaut. Den von Ahlefeldts  folgte Friedrich Gustav von Bülow, der 1870 am Rande des Gutshofes auf einer kleinen Insel im See die private Sternwarte Bothkamp errichten ließ. Diese war die größte in Deutschland und wurde in den nächsten Jahren unter Professor de Ball zu einer führenden Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Astrophysik. Das Fundament ist heute noch zu sehen.


Das Gut ist bis heute im Besitz der Familie Bülow. In der Nachkriegszeit wurden hier jedoch zunächst Flüchtlinge aus den Ostgebieten untergebracht und erhebliche Teile für Siedlungszwecke abgegeben. 1957 wurde das Herrenhaus an den Johanniterorden vermietet, der es als Altenheim nutzte und später an einen Privatmann vermietet. Die Familie Bülow bewirtschaftet die Ländereien vom nahen Hof Siek aus. Das Ehepaar von Bülow bewohnt seit ein paar Jahren nach umfassender Renovierung das Herrenhaus selbst und hat es einer neuen Nutzung als Standesamt und Filmkulisse zugeführt.

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